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Osterzauber im Sorbischen Stil

Sorbische Ostertraditionen erleben


Ostern ist das wichtigste christliche Fest. Es steht für die Auferstehung Jesu, der die frohe Botschaft über ein Leben nach dem Tod verkündet. Aus dieser Hoffnung und Zuversicht auf Erlösung und der Freude auf bzw. über den Frühling entstanden in den letzten Jahrhunderten in der über 1000-jährigen Stadt Bautzen und ihrer Umgebung die sogenannten Osterbräuche. Ob das klassische Osterreiten, das quirlige Osterschieben oder das traditionelle Osterblasen – in der Lausitz ist zur Osterzeit viel zu erleben! Mit einer Vielzahl von Türmen, mittelalterlichen Gässchen und verschiedensten Baudenkmälern bildet Bautzen das kulturelle und auch politische Zentrum der Sorben, einem slawischen Volk, welches sich im 6. Jahrhundert in der Lausitz ansiedelte. Lassen Sie sich bei einem Besuch in Bautzen von der bunt-sorbischen Osterkultur überraschen!

Osterbräuche
in der Lausitz

Jutry w Budysinje – Ostern in Bautzen

Wer zur Osterzeit nach Bautzen reist, sollte sich auf keinen Fall den Besuch eines Ostermarktes entgehen lassen. Hier kann sich jeder an einem der ältesten und traditionsreichen Bräuche der Sorben versuchen – dem Bemalen von Ostereiern. Geometrische und Symmetrische Muster wie Sonnenräder oder Wolfszähne verschönern die Eier und bunte Farben verleihen selbst noch blütenlosen Büschen und Sträuchern einen farbenfrohen Frühlingsglanz. Entdecken Sie beim Besuch eines Ostermarktes die verschiedensten Bemaltechniken und versuchen Sie sich doch auch einmal selbst am traditionellen Eier-Verzieren!

Stadtsilhouette Bautzen

Osterbräuche am Ostersonnabend

Am Abend des Ostersonnabendes stimmt um 18.00 Uhr ein Bläserchor zum Lied „Christ ist auferstanden“ an. Zusammen mit dem vollen Domgeläut ertönt das so genannte Osterblasen durch die ganze Stadt. Anschließend ist es Brauch, dass die Spieler dem Publikum frohe Ostern wünschen. Diese Tradition wurde 1927 von Pfarrer Große ins Leben gerufen und ist seitdem fester Bestandteil der Karwoche in Bautzen.

Ein weiterer Osterbrauch in Bautzen sorgt in der Nacht zu Ostersonntag für lauten Trubel: das traditionelle Osterschießen. Nach altem Aberglauben soll der Krach von Schüssen aus selbstgebastelten Kanonen böse Geister und Hexen vertreiben. Jedes Jahr aufs Neue ist das Osterschießen ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten!

Osterbräuche am Ostersonntag - Wjesole jutry - Frohe Ostern

Am Morgen des Ostersonntages hieß es in früheren Zeiten für junge, unverheiratete Frauen und Mädchen früh aufstehen: Beim Osterwasserholen mussten die jungen Frauen zu der nächstgelegenen Wasserquelle laufen, Osterwasser schöpfen und dieses nach Hause tragen. Klingt einfach – war es aber nicht: Die jungen Frauen durften nämlich während des gesamten Weges nicht sprechen, da sonst das Zauberwasserzu Plapperwasser werden würde. Außerdem mussten sich die Mädchen vor jungen Burschen in Acht nehmen, denn kleine Neckereien der Männer sollten sie zum Sprechen zu bringen. Den Mädchen, die es schafften, ihr Osterwasser ohne zu sprechen nach Hause zu tragen und sich damit zu waschen, waren nach der Legende Schönheit und Gesundheit garantiert.

Sorbische Mädchen in Tracht © Marketinggesellschaft Oberlausitz

Verpassen Sie am Sonntagmorgen nicht das vergnügliche Treiben beim Eierschieben am Protschenberg! Auch dieser Osterbrauch hat bereits eine lange Tradition in der Lausitz. Einst rollten wohlhabende Bürger Lebensmittel, wie hartgekochte Eier, Äpfel, Nüsse, Apfelsinen oder Gebäck den Berg hinab. Am Fuß des Berges und gefährlich nah am flachen Spreeufer, standen viele Kinder und versuchten, einige der Leckereien zu erhaschen. Zwischenzeitlich verboten ist das Eierschieben mittlerweile wieder zum festen Bestandteil der Karwoche geworden. Aber Kinder aufgepasst – der ein oder andere Übermütige ist bei dieser Gelegenheit auf Süßes auch schon einmal nass geworden!

Der wohl berühmteste Osterbrauch und Anreiz für viele Ausflügler zum Besuch der Lausitz am Ostersonntag ist das Osterreiten. Die festlich geschmückten Sorben reiten dabei in die jeweilige Nachbargemeinde, um dort die frohe Osterbotschaft zu verkünden. Während der Reise singen und beten die Männer auf sorbisch. Das traditionelle Osterreiten hat eine sehr lange Tradition: Bis Ende des 18. Jahrhunderts war die Prozession ein fester Bestandteil des Ostersonntags. Nach langer Pause erlebte die Tradition Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Blüte. Zu DDR-Zeiten wurde das Osterreiten auf Grund mangelnden Interesses wieder abgeschafft – jedoch nach der Wiedervereinigung 1993 wieder euphorisch aufgenommen.

Seitdem bewegen sich jedes Jahr mindestens 70 Pferde von Bautzen nach Radibor, um dort die frohe Osterbotschaft zu verkünden. Start in Bautzen ist 10:30 Uhr, 12:15 Uhr kommen die Osterreiter dann in Radibor an. Das bekannte Kloster St. Marienthal ist ebenfalls Ziel der Osterreiter, Ankunft ist dort 14:00 Uhr. Generell sind die Osterprozessionen in dem gesamten Gebiet rund um Bautzen zu bewundern, über den Kirchplatz, der Friedensbrücke und den Schmoler Weg in Bautzen, geht es über Temritz, Kleinseida, Kleinwelka und Cölln nach Radibor. Das Zurückreiten streift die Orte Bornitz, Lubachau und Teichnitz, bis Bautzen als Endziel wieder erreicht wird.

Osterreiter © Marketinggesellschaft Oberlausitz

Reise-Tipps zu Ostern in der Lausitz

Gern organisieren wir für Ihre Gruppe oder Ihren Verein eine Reise ins Osterland. Hier finden Sie unseren Vorschlag für Ihre Osterreise nach Bautzen und in die Lausitz.

Bildquellen:
© AugustusTours
Sorbische Mädchen in Tracht © Marketinggesellschaft Oberlausitz
Osterreiter © Marketinggesellschaft Oberlausitz