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Radreise von der Elbquelle nach Prag

Streckentest: Die tschechische Elbe

Ein Reisebericht von Ricarda Mager und Verena Riedel


Wasserfall der jungen Elbe © AugustusTours

Wasserfall der jungen Elbe

Prag vom Hradschin aus © AugustusTours

Aussicht auf Prag vom Hradschin aus

Schäferwand in Děčín © AugustusTours, Ricarda Mager

Schäferwand in Děčín

Mit Rückenwind und Neugier - Erkundungstour entlang der tschechischen Elbe

Der frühe Vogel fängt den Wurm – am Ostermontag zu zeitiger Morgenstunde machten sich Verena Riedel und Ricarda Mager auf den Weg, um ein seit längerem geplantes Vorhaben endlich in die Tat umzusetzen: die Elbe ab deren Ursprung abzuradeln. Per Bohemia Express (Bahnlinie) geht es nach Decin, wo die beiden am Bahnhof bereits erwartet werden. Im komfortablen Kleinbus führt der Weg durch die malerische Landschaft des böhmischen Mittelgebirges bis nach Spindlermühle (Špindlerův Mlýn). Der tschechische Fahrer hat allerlei Wissen zu Land und Leuten parat, und so wird auch ein Stopp an der Neißequelle eingebaut. Am Hotel angekommen, werden das Gepäck und die Räder ausgeladen. Nach kurzem Check der E-Bikes und Verstauen des Gepäcks im Hotelzimmer geht es auf die Räder – eine kleine Stippvisite im Zentrum von Spindler, Tschechische Kronen abheben und dann ab zum Medvědín-Lift.

Im Sommerbetrieb nimmt der Lift kostenfrei Räder mit – das muss probiert werden. In wenigen Minuten geht es auf 1.235 m Höhe – mit toller Sicht auf die umliegenden Gipfel des Riesengebirges. Die Räder kommen wieder zum Einsatz und es geht nun Richtung Elbquelle... so weit wie möglich. Im Normalfall bedeutet dies eine Kreuzung ca. 1.000 m vor der Quelle (Rad abschließen möglich), im Falle von Verena Riedel und Ricarda Mager ist etwas eher Schluss – die Höhe hält Ende April noch ein paar Überraschungen in Form von schneebedeckten Wegen parat. Also reichlich 2 km „Winterwanderung“ zur Quelle, das gleiche wieder zurück. Alles andere hätte sich „unvollständig“ angefühlt. Nach Besichtigung der Quelle kehren die beiden zurück nach Spindlermühle. Die Abfahrt ist flott und spektakulär, mitunter fahren die beiden auf der Ski-Piste entlang – eine Mischung aus Frühlingssonne und Schneeresten macht die Strecke abwechslungsreich und fordernd. Das Abenteuer Elbe hat offiziell begonnen!

die junge Elbe vor Spindlermühle  © AugustusTours
Die junge Elbe vor Spindlermühle

Etappe 1: Špindlerův Mlýn – Dvůr Králové nad Labem (ca. 50 km)

Der nächste Morgen begrüßt die beiden mit klarer, kühler Luft und strahlendem Sonnenschein – perfektes Radfahrwetter. Die Räder sind schnell beladen, der Weg beginnt bergab entlang des jungen Elbstroms. Die Elbe ist hier noch ein Wildbach, der sich rauschend durch Wälder und Wiesen schlängelt. Erste Station ist das Städtchen Vrchlabí (Hohenelbe), das auch als Tor zum Riesengebirge gilt. Kleine Holzhäuser, Kopfsteinpflastergassen und die historische Klosteranlage laden zu einer kurzen Mittagspause ein. Böhmische Knödel und ein Kaffee stärken für den restlichen Weg. Die Strecke ist abwechslungsreich, führt über Radwege, wenig befahrene Nebenstraßen und durch dichte Wälder. Dvůr Králové nad Labem empfängt sie schließlich mit Jugendstilbauten, einer hübschen Altstadt und einem wohlverdienten Abendessen – heute vegetarisch, „morgen sehen wir weiter“.

Etappe 2: Dvůr Králové – Hradec Králové (ca. 38 km)

Die nächste Etappe startet bei leichtem Nieselregen, doch die Stimmung bleibt gut. Mit Regencapes und Humor wird aus dem grauen Vormittag ein gemütlicher Radtag. Erstes Highlight auf der Strecke ist die barocke Hospitalanlage Kuks – ein fast surreal wirkender Ort mit monumentalen Sandsteinfiguren, direkt am Elbufer gelegen. Verena und Ricarda lassen sich Zeit für die Besichtigung, bevor es weitergeht. Die Elbe begleitet die beiden verlässlich, immer wieder zeigen Hinweistafeln ihre Nähe.  In Jaroměř wird ein kurzer Halt eingelegt – die Festungsanlage Josefov ist beeindruckend, ebenso wie das kleine Café im Künstlerhaus nebenan. Kurz vor Hradec Králové klart es auf, und die Stadt zeigt sich von ihrer schönsten Seite: Moderne Architektur trifft auf Renaissancecharme, breite Plätze und gepflegte Parks. Am frühen Abend beziehen Verena und Ricarda Quartier nahe dem Stadtzentrum – und gönnen sich ein Glas tschechischen Weißwein. Der Regen ist vergessen.

Barockanlage in Kuks © AugustusTours, Verena Riedel
Barockanlage in Kuks
Selfie Ricarda Mager und Verena Riedel © AugustusTours, Verena Riedel
Verena Riedel und Ricarda Mager

Etappe 3: Hradec Králové – Přelouč (ca. 43 km)

Nach einem stärkenden Frühstück in Hradec Králové geht es wieder auf die Räder. Die Strecke führt weiter entlang der nun gemächlich dahinfließenden Elbe durch offene, leicht hügelige Landschaft. Die Städte werden kleiner, die Natur nimmt wieder mehr Raum ein. In Pardubice wird eine kurze Pause eingelegt. Die historische Stadt mit ihrem eindrucksvollen Schloss und gepflegten Altstadt lädt zum Verweilen ein. Ricarda Mager und Verena Riedel sind besonders angetan von der Architektur – ein reizvoller Mix aus Renaissance, Barock und Jugendstil, der an vielen Stellen sichtbar wird.

Von hier sind es noch gut 15 Kilometer bis zum Tagesziel: Přelouč. Das charmante Städtchen überrascht mit einem schmucken Hauptplatz, freundlichen Menschen und einer urigen Unterkunft mit gemütlichem Restaurant. Am Abend ist ein Spaziergang durch den kleinen Ortskern Pflicht.

Etappe 4: Přelouč – Nymburk (ca. 64 km inklusive Abstecher nach Kutná Hora)

Ein langer, aber wunderschöner Radtag beginnt. Die Etappe zählt zu den landschaftlich reizvollsten Abschnitten der Tour – flache Wege, weite Felder, immer wieder kleine Wäldchen und der stetige Begleiter: die Elbe. Die Route führt durch kleine Orte wie Kladruby nad Labem, bekannt für sein königliches Gestüt – ein kurzer Stopp am Zaun, um die berühmten weißen Pferde zu beobachten, darf nicht fehlen.

Ausflug: Ricarda Mager und Verena Riedel verlassen nach einem erfrischenden Softeis in Týnec den Flusslauf. Es geht auf einer ruhigen Nebenstraße Richtung Süden – durch leicht hügelige Felder bis ins UNESCO-Welterbe Kutná Hora. Die ehemalige Silberstadt empfängt mit Kopfsteinpflaster, gotischer Pracht und einer Prise Melancholie. Der Dom der heiligen Barbara, das barocke Jesuitenkolleg und das berühmte Beinhaus in Sedlec machen den Abstecher zu einem echten Highlight abseits des Elberadwegs. Ein kleiner Stadtrundgang und ein spätes Mittagessen im historischen Zentrum bringen neue Energie.

Zurück auf der Hauptroute führt der Weg nun geradewegs von Kolín nach Poděbrady – ein gepflegter Kurort mit eleganter Promenade, Brunnen, Cafés und Parkanlagen. Die letzten Kilometer bis Nymburk vergehen wie im Flug. Die Stadt beeindruckt mit ihrer mittelalterlichen Backsteinmauer, Türmen und einem imposanten Wasserkraftwerk.

Etappe 5: Nymburk – Prag (ca. 56 km)

Der letzte Radtag steht an. Die Strecke nach Prag ist gut ausgebaut und abwechslungsreich. Anfangs geht es durch ruhige Flusslandschaften, später werden die Ortschaften dichter. Die beiden passieren Lysá nad Labem und die weitläufigen Wiesen des Elbtals, bevor die ersten Vororte Prags erreicht werden. Der Verkehr nimmt zu, die Geräuschkulisse verändert sich, das Stadtleben ruft.

Am Nachmittag erreichen Verena Riedel und Ricarda Mager schließlich das Zentrum von Prag – mit Blick auf die Moldau, die Karlsbrücke und das gewaltige Panorama der Altstadt. Die letzten Kilometer sind geschafft, ein kräftiger Kaffee auf dem Altstädter Ring markiert das emotionale Ende dieser besonderen Reise. Später geht es in die Unterkunft – zentral, charmant, mit sicherem Platz für die Räder. Der Abend wird genossen, natürlich mit böhmischer Küche und einem feierlichen „Na zdraví!“

Individuelle Rückreise? Oder weiterradeln?

Für unsere Gäste der Tour „Von der Elbquelle nach Prag“ heißt es nun gewöhnlich nach dem Frühstück Abschied nehmen – von Prag, von der Elbe, vom Sattel. Verena Riedel und Ricarda Mager haben aber noch nicht genug: Sie radeln weiter! Von Prag folgen Sie der Moldau bis zum Zusammenfluss mit der Elbe in Melnik. Über Leitmeritz, Ustí nad Labem geht es weiter nach Děčín. Die Heimfahrt nach Dresden wird dank Bohemia Express zum Katzensprung.

Fazit?

Sieben Tage, über 250 Kilometer, unzählige Eindrücke, abwechslungsreiche Radwege. Die Elbe zeigt sich in Tschechien von ihrer charmantesten Seite – mal wild und ursprünglich, mal sanft und kulturreich. Für Verena Riedel und Ricarda Mager steht fest: Diese Radreise ist mehr als ein Geheimtipp. Sie hat das Potenzial zum Klassiker!

Zusammenfluss Elbe und Moldau © AugustusTours, Ricarda Mager
Zusammenfluss von Elbe und Moldau bei Melnik
Auf dem Medvedin © AugustusTours
Auf dem Medvedin
Softeis in Týnec © AugustusTours, Verena Riedel
Softeis in Týnec
Blick auf Prager Burg Hradschin © Prague Information Service
Blick auf Prager Burg

Reisetipp Elbe-Radweg

Wenn Sie jetzt die Reiselust gepackt hat, beraten wir Sie gern zu unseren verschiedenen Reiseverläufen Elbe-Radweg:  Unsere 8-tägige Reise von der Elbquelle nach Prag

Auch unsere Radreise von Prag nach Dresden erfreut sich großer Beliebtheit. Gern beraten wir Sie bei Ihrer Reiseplanung!

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Credits:
© AugustusTours
© Prague Information Service